The Desiring Machines is a sound installation that consists of 220 individually hand-blown glass droplets suspended from a mash net across the ceiling within a two-channel immersive audio soundscape. Each glass drop is unique and offset in its own way, some with streams of deep red ruby glass inside them. Entering the room activates the sound level of the installation, which creates this dialog with the viewer that the title suggests, we are inside a web of desire. The artist writes, “The glass bodies, composed like fixed movement in space, give the impression of a social fabric. Everything is interwoven, everything flows”. The viewer is enveloped in the soundscape based on excerpts from the publication Anti-Oedipus (1977) by Gilles Deleuze and Félix Guattari. An intentionally hypnotic and difficult to follow text on the “healthy” and “schizophrenic” people in capitalist society - it is unclear who is who.
A lyrical arc of the work spans tells how productive desire can be, how desire bridges gaps and is a force of creation. Attentive observation reveals engravings in some drops - words in which overriding values, longings and desires crystallize literally onto glass. A kind of journey through the human body begins, from its needs and processes to the mundane circulation of bodily fluids. The red hue of some drops can evoke associations with blood but also other connotations of red, a signifier of passion, like glass, something fragile or frozen as if a manifested snapshot, a frozen state of the fluid, the ephemeral, the intangible.
Die eigens für die Ausstellung realisierte Raum- und Soundinstallation von Isabella Fürnkäs vereint sinnliches Erlebens mit der Erfahrung abstrakter Denkmodelle. Von einem an der Decke gespannten Netz erstreckt sich eine Wolke aus 220 individuell gestalteten Glastropfen. Die Glastropfen wurden von der Künstlerin mundgeblasen, teilweise sind sie mit tiefrotem Goldrubinglas versetzt. Das Betreten des Raums aktiviert die das titelgebende Thema The Desiring Machines (dt.: die Wunschmaschinen) behandelnde Sound-ebene der Installation. Verarbeitet wurden in der Tonspur Auszüge aus der Publikation »Anti-Ödipus« (1977) von Gilles Deleuze und Félix Guattari. Ausgangspunkt der Analyse ist die Wunschproduktion »gesunder« und »schizophrener« Menschen in der kapitalistischen Gesellschaft. Im Verlauf der Tonebene spannt sich ein lyrischer Bogen über den prozesshaften Zusammenhang von Produktion und Begehren. Es beginnt eine Art Reise durch den menschlichen Körper, von seinen Bedürfnissen und Abläufen bis hin zum profanen Kreislauf der Körperflüssigkeiten. Der Rotton mancher Tropfen kann Assoziationen zu Blut evozieren, dient aber zugleich auch als Indikator beim vorsichtigen Navigieren durch die transparenten Glasobjekte.
Die immateriellen Worte im Sound thematisieren Bewegung, Erinnerung und Wiederholung, die Reise des Lebens und den Ablauf der Lebenszeit. Beim Durchschreiten der Installation kann Zeit als manifestierte Momentaufnahme erlebt werden, als eingefrorener Zustand des Fluiden, Vergänglichen, Nicht-Fassbaren.
Die Gruppierung der Glastropfen weist den Weg für die Begehung. Beim aufmerksamen Betrachten offenbaren sich Gravuren in einigen Glastropfen – Worte, in denen sich übergeordnete Werte, Sehnsüchte und Wünsche kristallisieren. Die Glaskörper, komponiert wie fixierte Bewegung im Raum, lassen die Anmutung eines sozialen Gefüges aufkommen. Alles ist miteinander verwoben, alles fließt.
Elke Kania for you are here, Kunsthaus NRW, Kornelimünster